Pure Emotion, viel Motivation und Entertainment: Das sind die drei Faktoren, welche die Veranstalter des Dolomiten Cup sicher vom Halbfinalisten der letzten Saison erwartet haben. Das die Franken dann doch so enttäuschen mussten, war überraschend.
Eine volle Arena, laute Fans und ein unfassbar hartes Spiel. Das waren die Spiele der Augsburger Panther und des EV Zug, die dieses Turnier zu ihrem machten. Eine halbleere Arena, eine Hand voll Fans und ein komisches Spiel. Das waren die Spiele der Thomas Sabo Ice Tigers, die dieses Turnier zum eher misslungenen Trip machten.
Petr Pohl: „Es ist schön zu sehen, dass Fans einen Weg wie diesen auf sich nehmen, um uns zu sehen. Ich habe gehört, dass es bei unserem Kontrahenten aus Deutschland deutlich mehr sind – aber schaue dir das an: Hunderte Kilometer für zwei Testspiele. Es macht Spaß, die Fans zu hören. „
Ja, man hat gesehen und gehört, dass die angereisten Fans motiviert waren und gelitten haben, als die Ice Tigers zwei Mal eine hohe Führung abgaben. Aber es waren im Vergleich zum 12 – Spiele – Kontrahenten zu wenige, für die vorgeführten Spiele fast zu viele.
Zuschauer hin oder her: Was war das für ein Rendezvous mit alten Problemen, zur gleichen Zeit aber auch ein Rendezvous mit alten Freuden? Lediglich vier Minuten waren in der neuen Saison vorbei, da hat er schon zwei Mal zugeschlagen: Leo Pföderl. Schon fast zu einfach konnte er den Torhüter der Zuger überwinden, der bis zu dem Zeitpunkt scheinbar noch nicht aktiv am Spiel teilnehmen wollte.
Das Spiel um Platz drei war dann keine Rede mehr wert. Die Nürnberger waren unkonzentriert, durcheinander und chaotisch. Nichts desto trotz fanden Sie nach dem ersten Gegentreffer in Unterzahl zurück zum gewünschten Spiel, glichen aus und drehten das Spiel binnen weniger Sekunden auf 3:1 – hörten das Spielen auf, kassierten drei Tore und schon stand es 3:4. Und dann kam er: Der Moment von Niklas Treutle. Erstes Spiel im Trikot der IceTigers und dann das: Ein Sprint vom eigenen Tor zur blauen Linie, um ein Tor zu verhindern, nur leider ohne Erfolg. Nachdem die Adler aus Gap noch ein Tor in das verlassene Gehäuse verwandeln konnten, stand fest, dass die Ice Tigers dieses Jahr letzter werden und enttäuschend gegen Gap verloren haben. Wir haben bei Niklas Treutle und Marco Pfleger nachgefragt, woran es gelegen hat.
Der Dolomiten Cup hat gezeigt, dass die neue Mannschaft viel Potential hat – vor allem im individuellen Bereich. Leider hat es aber nicht über 60 Minuten gereicht. Wenn man sich aber auf die Abschnitte fokussiert, die stark waren, kann man auf eine schöne Saison hoffen. Besonders hervorzuheben ist die Leistung von Dane Fox und Patrick Köppchen, die eindeutig der beste Stürmer und der beste Verteidiger auf dem Eis waren. Zusammenfassend allerdings eine enttäuschende Vorstellung.
Unglaublich auffällig war auch die vorhandene Aggressivität der IceTigers, vor allem beim Philippe Dupuis, Nichlas Torp und David Steckel. Leider musste Milan Jurcina nicht an den Spielen teilnehmen, trainierte aber während der Drittelpause im Kraftraum neben der Kabine. Wer allerdings nicht nach Neumarkt mitgefahren ist, war Colten Teubert, bei dem es immer unwahrscheinlicher wird, dass er in dieser Saison ins Spielgeschehen der IceTigers eingreifen wird.
Martin Jiranek: „Die Strafzeiten sind ein großes Problem. Ich kann nicht immer verstehen, warum wir diese Strafzeiten bekommen – wir haben zu oft zu dritt gespielt. Das hat uns auch Spiele gekostet“.
Weiter geht es für die Ice Tigers am Wochenende in Sheffield, wo uns zwei Spiele gegen die heimische Mannschaft erwarten. In dieser Woche steht sicher das Überzahlspiel der IceTigers auf dem Trainingsplan, sowie die Zusammenarbeit zwischen Abwehr und Sturm. Zum ersten Mal zu Hause präsentieren sich die IceTigers schon in zwei Wochen, beim Mercedes Benz Cup. In der Zwischenzeit kann man sich die Zeit auch mit dem Beobachten von Spielern in der Strafbox vertreiben: